Kurzvorstellung

Der “Student für Europa – Student für Berlin e.V.” (SfE-SfB) war eine von Stu­denten ge­gründete und geleitete gemeinnützi­ge Organisation der Freizeitpäd­agogik, die von 1959 bis 1981 aktiv tä­tig war und sich 1982 auflöste. Bis zum Jahr 1963 war der Verein auf über 30 Arbeitsge­meinschaften an Universitä­ten in Westdeutschland und Westberlin mit jährlich ca. 1000 be­treuenden Studen­ten in seinen Ferienla­gern ange­wachsen. Die Entwicklung des Vereins wird im Kapitel “Geschich­te” ausführ­lich dargestellt.

Ziel war zunächst, Ferienfreizeiten für Westberliner Kinder aus benach­teiligten Familien zu organi­sieren, für die aufgrund der Insellage des Berliner Westsek­tors kaum Möglichkeiten bestan­den, aus der Enge der Stadt herauszukommen. Dar­über hinaus richteten sich die Ange­bote des Vereins später auch an bedürfti­ge Kin­der und Jugendliche aus anderen Städten West­deutschlands.

Ab 1964 wurden darüber hinaus Arbeitsgemeinschaf­ten an Uni­versitäten in acht europäi­schen Län­dern ge­gründet und die Durchführung mehr­sprachiger Ferien­lager und Begegnun­gen ermöglicht. Etwa 60.000 Kin­der und Jugendliche haben insge­samt an Ferienaufent­halten des SfE-SfB im In- und Ausland teilhaben kön­nen und wurden von insgesamt ca. 10.000 Studen­ten betreut.

Vereinsangehörige organisierten die Ferienfreizeiten, führten sie durch und sammelten praktische Erfahrungen und Erkenntnisse. Sie setzten sich kritisch mit gesellschaftlichen Lebensbedingungen auseinander und arbeiteten stetig an Verbesserungen freizeitpädagogischer Konzepte. Damit wurde der Verein ein wichtiger Erneuerer und Impulsgeber in Ferienfreizeiten, die aufmerksam auch von anderen Wohlfahrtsverbänden verfolgt und aufgegriffen wurden.

Charakteristisches Merkmal einer rein studentischen Organisation war der ständige Generationswechsel. Aufgrund dieser hohen Fluktuation spiegelten sich in den Arbeitsgruppen und auf Mitgliederversammlungen neben gesellschaftlichen Entwicklungen nicht unerheblich auch die sich verändernden Diskurse an den Hochschulen wider. In den von den Mitgliedern des Vereins jährlich nach intensiven Beratungen neu konzipierten Schulungskonzepten und Betreuerrichtlinien, dem Kern der pädagogischen Vorstellungen, wurden diese in praktische Handlungsvorschläge für die Ferienlager umgesetzt.

Der durch die Studentenbewegung angestoßene gesellschaftliche Wandel beeinflusste auch den SfE-SfB. Der Anspruch auf Eigenständigkeit und Unabhängigkeit bei gleichzeitiger Gewährleistung verlässlicher und pädagogisch verantwortungsvoller Ferienfreizeiten war in dieser Zeit erheblichen innerorganisatorischen und externen Herausforderungen ausgesetzt.

Der Verein scheiterte schließlich an inneren Widersprüchen und externen finanziellen Zwängen. Er stellte seine Arbeit 1982 ein, weil es nicht gelang, das ursprünglich altruistische und idealistische Projekt an veränderte innere und äußere Rahmenbedingungen anzupassen.

Noch zwei Bemerkungen in eigener Sache:

Der SfE-SfB war zu einer Zeit aktiv, da gendersensibele Sprache (noch) kein Thema war. Wir haben uns deshalb dafür entschieden die damalige sprachliche Konvention anzuwenden und alle Texte einheitlich im generischen Maskulinum darzustellen, um keine Brüche insbesondere bei den Zitaten entstehen zu lassen.

Etwa 60.000 Kinder und Jugendliche wurden von insgesamt ca. 10.000 Studenten betreut, die Liederbücher haben mehrere Millionen Menschen benutzt. Wer sich angesprochen fühlt, kann gern im Gästebuch seine Erinnerungen ausdrücken oder auch Kontakt zu uns aufnehmen.

Euer Redaktionsteam „Student für Europa“

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